Läuse bei Kindern - eine wahre PlageEs juckt und kratzt

Läuse im Kindergarten können sich sehr schnell ausbreiten. Hat ein Kind Läuse, dann sind bald alle Kinder vom Lausbefall betroffen. Wie kann Läusen bei Kindern vorgebeugt werden?

Läuse - eine wahre Plage: Es juckt und kratzt
© SENTELLO - fotolia

Ferien aus und die Laus zu Haus: Läuse sind besonders (aber nicht nur) in der Zeit nach den Ferien oft (aber nie gern) gesehene Gäste in Kindergärten und Schulen. Meistens bringen die Kinder die blinden Passagiere aus dem Urlaub mit. Der Schreck ist groß, besonders beim ersten Mal. Kein Grund zur Sorge: Man kann sich nicht gegen Lausbefall schützen, Läuse kommen in den besten Familien vor und haben nichts mit persönlicher oder häuslicher Hygiene zu tun. Selbst tägliches Haarewaschen beugt da nicht vor. Die grauen, flügellosen Insekten werden nur bei direktem Kontakt von einem Kind zum anderen übertragen: wenn Kinder ihre Köpfe zusammenstecken oder wenn z.B. Anoraks oder Mützen nebeneinander hängen. Mit ihren Klammerbeinen suchen sich die kleinen Krabbler Halt an Haaren, Pullovern, Mützen und gefütterten Anoraks oder beißen sich mit ihren stechenden und saugenden Mundwerkzeugen in der Kopfhaut fest. Bevor man sie entfernen kann, müssen sie abgetötet werden. Normale Haarwaschmittel reichen dafür nicht aus.

Was sind Läuse und welche Arten gibt es?

Läuse sind Parasiten, also Schmarotzer. Sie haften dicht an der Kopfhaut, weil sie vom Blut anderer leben. Beim Stich oder Biss sondern sie ein Sekret ab, mit dem sie das Blut ungerinnbar zu machen. Dieser Stoff löst den starken Juckreiz aus.

Am Menschen leben die Kleiderlaus (ca. 4mm lang), die Filzlaus (1-1,5mm lang), die hauptsächlich die Schamhaare befällt und die Kopflaus (2-3mm lang). Bei Kindern tritt fast ausschließlich die Kopflaus auf. Wie der Name schon verrät, ist sie fast nur am menschlichen Kopfhaar zu finden. Bei der Untersuchung des Kopfes entdeckt man neben den eigentlichen Läusen die Nissen. Sie haben Ähnlichkeit mit Schuppen. Da sie in der Nähe der Haarwurzeln kleben, lassen sie sich aber nicht verschieben. Diese Nissen sind die Eier, die die weiblichen Läuse abgelegen. Aus ihnen schlüpfen innerhalb von 7-8 Tagen junge Larven, die sich wiederum in ein bis zwei Wochen zu geschlechtsreifen Läusen entwickeln.

Welche Symptome verraten den Lausbefall?

Das Leitsymptom ist starker Juckreiz auf der Kopfhaut. Er ist nahezu unerträglich. Wer will da nicht kratzen? Aber Vorsicht! Schnell ist die Kopfhaut blutig gekratzt. Und diese Wunden können dann infiziert werden. Bei stark entzündeter Kopfhaut kann es sogar zu Anschwellungen von Lymphknoten im Nackenbereich kommen. Lassen Sie es besser nicht so weit kommen und behandeln Sie den Lausbefall möglichst umgehend. Holen Sie sich entsprechende Mittel aus Ihrer Apotheke oder lassen sie sie von Ihrem Kinderarzt verordnen.

Wie behandelt man Lausbefall?

Läuse und deren Nissen sind empfindlich gegen Hitze, nicht aber gegen Kälte oder Nässe. Um den ersten unerträglichen Juckreiz zu stillen, waschen Sie die Haare mit einem normalen Shampoo, setzen Ihr Kind unter eine Trockenhaube und stellen eine möglichst hohe Temperatur ein - ohne jedoch die Kopfhaut zu "verbrennen". Um den Kopf zu entlausen, werden Haare und Kopfhaut mit einem Insektizid eingerieben. Solche Mittel enthalten entweder den chemischen Wirkstoff Lindan, der drei Tage lang einwirken muss oder Pyrethrum, einen natürlichen Stoff aus Chrysanthemenarten. Hier reicht eine Einwirkzeit von 30 Minuten, um die Läuse abzutöten. Wer sicher gehen will, auch wirklich alle Läuse zu erwischen, wiederholt die Behandlung ein zweites Mal.

Da die Entlausungsmittel giftige Wirkstoffe enthalten, dürfen Sie nicht in die Augen gelangen und sollten nicht bei blutig gekratzter Kopfhaut angewendet werden. Unter Umständen können diese Substanzen sonst in die Blutbahn eindringen.

Da mit den genannten Shampoos zumeist nicht alle Nissen abgetötet werden, müssen nach der "Haarkur" die Nissen mit einem Staubkamm (Nissenkamm) ausgekämmt werden. Sie kleben nahe an der Kopfhaut am Haar. Teilen Sie das Haar, damit Sie den Haaransatz sehen können. So entfernen Sie gleichzeitig auch die toten Läuse.

Alle Kleidungsstücke, mit denen das Kind in Berührung gekommen ist: Anorak, Mützen, Schal usw. und das Bettzeug, müssen, am besten mehrmals, heiß gewaschen werden.

Und noch ein Tipp: Kuscheltiere oder Spielzeug aus Stoff stecken Sie 24 Stunden in Ihre Tiefkühltruhe. Die extreme Kälte überleben weder Laus noch Nisse.

Wann darf das Kind wieder in den Kindergarten, die Schule oder mit anderen Kindern spielen?

Nach der vollständigen Entlausung kann ihr Kind sofort wieder in den Kindergarten, die Schule oder auch zum Spielen mit den Freundinnen und Freunden gehen. Aber beachten Sie dabei: "vollständig" bedeutet, dass neben den Läusen auch alle Nissen entfernt worden sind.

Ein guter Rat zum Schluss: Beobachten Sie Ihr Kind in den nächsten Tagen. Sollte es sich wieder den Kopf kratzen, suchen Sie die Haare erneut ab. Wiederholen Sie die Behandlung, um die aus den Larven geschlüpften Läuse nicht wieder geschlechtsreif werden zu lassen.

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