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Körper …

... und Körperlichkeit sind in den ersten Lebensjahren eines Menschen bedeutsamer als in den meisten weiteren Phasen seines Lebens: Über den Körper und mit allen Sinnen erleben und erfahren Kinder sich selbst und die Welt. Sie riechen, schmecken, hören, spüren, was hart, weich, rissig oder glatt ist, erleben Entspannung durch die Zuwendung eines Erwachsenen und bewirken etwas durch körperlichen Einsatz („Ich habe den Turm gebaut!“ „Ich bin ganz allein auf die Bank geklettert!“). Der eigene und andere Körper werden erforscht: Das ist mein Fuß, meine Hand, das ist deine Nase. Am eigenen Daumen saugen oder sich selbst streicheln wirkt entspannend und bereitet angenehme Gefühle. Das Erforschen der eigenen Geschlechtsteile und das Erleben von Lust gehören zur körperlichen Entwicklung dazu. Der Körper dient zudem auch als Mittel, um sich auszudrücken und zu kommunizieren. Wenn sich Kinder freuen, freut sich ihr Körper mit: Sie springen, hüpfen, rufen, klatschen in die Hände, … Sind sie wütend, stampfen sie vielleicht mit dem Fuß auf oder schlagen mit den Fäusten auf etwas ein.

Aufgabe von Fachkräften ist es, vielseitige körperliche Erfahrungen zu ermöglichen und anzuregen, zum Beispiel durch Bereitstellung folgender Materialien: Stoffe, Gegenstände, die Geräusche erzeugen oder denen man selbst Töne entlocken kann, Naturmaterialien, Schaukeln, Wippen, Spiegel, Dinge, die ein unterschiedliches Gewicht haben, Dinge, die fliegen, die schweben, die schwimmen, die man werfen und fangen kann, …

Die Kinder dabei zu unterstützen und zu stärken, im Einklang mit ihren Bedürfnissen Verantwortung für ihren Körper zu übernehmen, ist ebenfalls Aufgabe der Fachkräfte. Körperpflege, Hygiene und Infektionsschutz sind daher auch Aspekte dieses Bildungsbereichs.

Bewegung ...

... bildet zusammen mit dem Körper die Grundlage für Welterfahrung, Ausdruck, vielseitige Lernprozesse und Selbstständigkeit. Können Kinder sich fortbewegen, sind sie schon ein Stück weit unabhängig und „entscheiden selbst“. Auf der Suche nach neuen (Bewegungs-)Herausforderungen erfahren sie ihre Grenzen und entdecken immer neue Spiel- und Handlungsmöglichkeiten. Die Entwicklung von Selbstkonzept, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen hängt eng mit Körper- und Bewegungserfahrungen zusammen („Ich kann das ganz allein.“, „Ich bin schneller als Marc.“, …). Viele Bewegungsspiele und –handlungen machen nur mit anderen Spaß oder gelingen nur mit anderen: Durch Bewegung gehen Kinder soziale Beziehungen mit gleichaltrigen, aber auch mit jüngeren und älteren Kindern ein. Regeln werden aufgestellt, hinterfragt und wieder verändert. Viele Jungen und Mädchen interessieren sich auch für Sportarten und fangen an, Bewegungen einzuüben oder zu verfeinern. Aufgabe von Fachkräften ist es, vielseitige Bewegungserfahrungen zu ermöglichen und anzuregen, Raum und Platz zu schaffen für Greifen, Wickeln, Verstecken, Rollen, Toben, Rennen, Raufen, Ringen, Springen, Werfen, Fangen, Schieben, … und sie gerade dann zu unterstützen, wenn sie für sie interessante Bewegungsabläufe verfeinern.

Gesundheit ...

Gesundheit bzw. Gesund sein bedeutet, sich auf körperlicher, seelischer und sozialer Ebene wohlzufühlen. Der bewusste Umgang mit dem Körper, mit Gefühlen, Empfindungen und Beziehungen ist daher Teil dieses Bildungsbereichs. Das Zusammensein mit anderen Kindern und Erwachsenen in der Kita bietet zahlreiche Situationen, in denen Gesundheit erlebt werden kann und in denen die Kinder gestärkt werden können, Verantwortung für ihr Wohlbefinden zu übernehmen: mit Konflikten umgehen, verlässliche und vertrauensvolle Beziehungen aufbauen, sich einbringen, mitbestimmen, Grenzen setzen, eigene Bedürfnisse erkennen und ihnen nachgehen. Eine ausgewogene Ernährung hat großen Anteil an Gesundheit. Daher sind Zubereitung von Mahlzeiten, aber auch das Essen an sich sowie Wissen und Fähigkeiten über Nahrungsmittel ebenfalls Teil dieses Bereichs. Fachkräfte haben die Aufgabe, Vorbild zu sein und die Kinder aktiv daran zu beteiligen, für ihr ausgeglichenes Leben in der Kita zu sorgen.