Abstract
In welchem Sinne können individuelle Akteure für Katastrophen großen Ausmaßes – wie etwa für den von Menschen verursachten Klimawandel – verantwortlich sein? Und: Welche Handlungen sind angesichts dieser Verantwortung moralisch geboten? Der vorliegende Aufsatz diskutiert diese Fragen mit der Absicht, einen Beitrag zu einer Theorie moralischer Verantwortung im globalen Kontext leisten. Dazu werden die spezifischen Eigenschaften moralischer Handlungsurheberschaft in kollektiven Handlungszusammenhängen untersucht und mithilfe des Social Connection Models von Iris M. Young auf das Problem des Klimawandels bezogen. Abschließend wird skizziert, wie in kollektiven Kontexten von potentiell globaler Reichweite die Verantwortung Einzelner bestimmt werden kann.