Buchvorstellung mit Gesine Dornblüth und Thomas Franke
Präsenz-Veranstaltung: "Jenseits von Putin" Gesine Dornblüth & Thomas Franke
99084
Erfurt
Gesine Dornblüth und Thomas Franke kennen Russland aus eigener Anschauung, haben beide mehrere Jahre dort gelebt. Die promovierte Slawistin arbeitete von 2012 bis 2017 als Deutschlandfunk-Korrespondentin in Moskau, der Journalist, Autor, Regisseur und Produzent lebte in derselben Zeit dort. Sie betrachten in ihrem Buch die russische Gesellschaft der Gegenwart, beschreiben sie als apathisch und gleichgültig, von tiefer Resignation gekennzeichnet – dem Gefühl, man könne sowieso nichts ändern. Dazu kommt die Hypothek der unaufgearbeiteten Stalin-Zeit und ihrer Traumata. Dornblüth und Franke erklären, wie es dazu kommen konnte. Ihre Reportagen, Analysen und Porträts von Einzelschicksalen führen uns durch drei Jahrzehnte, in denen nationalistische Kräfte über Verfechter demokratischer Werte die Oberhand gewannen. Dabei wird zweierlei deutlich: Der zukünftige Frieden in Europa hängt davon ab, ob wir Russlands Gesellschaft richtig verstehen und entsprechend handeln. Und ihre Transformation in eine zivile wird ein langer Weg sein – auch dann noch, wenn Putin einmal nicht mehr an der Macht ist. Gesine Dornblüth und Thomas Franke setzen ihre Hoffnungen derzeit unter anderem in die emigrierten russischen Intellektuellen, die auch von außen in die russische Gesellschaft einwirken.